Rassebeschreibung:
Die Weiße Gehörnte Heidschnucke gehört zur Gruppe der kurzschwänzigen, nordischen Heideschafe. Es ist ein genügsames mischwolliges Landschaf und für die Beweidung von Heide- und Moorflächen besonders geeignet. Die Farbe ist weiß und ohne Abzeichen.
Der lange, keilförmige Kopf trägt schneckenförmige Hörner bei den Böcken und sichelförmig nach hinten gebogenen Hörnern bei den weiblichen Tieren. Die Hörner dürfen bei beiden Geschlechtern nicht eng am Kopf stehen, um Beschädigungen des Kopfes zu vermeiden.
Das mischwollige Vlies soll rein weiß und gleichmäßig ausgebildet sein. Das äußere Vlies besteht aus grobem Oberhaar, das innere Vlies aus feinerem, weichem Unterhaar. Kopf, Beine und der kurze Schwanz sollen unbewollt und weiß behaart sein. Kleine Pigmentflecken an Kopf und Beinen sind zulässig.
Brunst und Muttereigenschaften
Die Brunst ist saisonal, die Erstzulassung erfolgt im Alter von 10 bis 18 Monaten, je nach Fütterungs- und Haltungsbedingungen. Sehr gute Muttereigenschaften und eine leichte Lammung sind weitere Kennzeichen dieser Rasse.
Herkunft und Verbreitung
Seinerzeit gab es im Weser-Ems-Gebiet noch ausgedehnte Heide- und Moorflächen.
Die genügsamen Schnucken kamen mit den kargen Standorten zurecht. Die Rasse WGH hatte nie ein zusammenhängendes Zuchtgebiet. Die Weiße Gehörnte Heidschnucke wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als eigenständige Rasse züchterisch bearbeitet. Man nimmt an, dass diese Rasse durch Zuchtwahl aus der Grauen Gehörnten Heidschnucke hervorgegangen ist. Die verbliebenen kleinen Herden eingetragener Herdbuchtiere sind bis heute über das gesamte Weser-Ems-Gebiet verteilt. Ein Schwerpunkt war der Raum Cloppenburg. Aber auch in Ostfriesland hat es immer schon Weiße Gehörnte Heidschnucken gegeben. Derzeit existieren nur noch ein paar hundert Herdbuchtiere, von denen weit über die Hälfte im Weser-Ems-Gebiet in kleinen Beständen gezüchtet werden. Diese Landschafrasse ist extrem bedroht und wird in der Roten Liste der aussterbenden Nutztierrassen geführt!
Zuchtziel
Züchtung eines genügsamen, widerstandsfähigen und zur Landschaftspflege besonders geeigneten Landschafes. Erwünscht ist ein fettarmer Schlachtkörper, der qualitativ hochwertiges Fleisch liefert. Durch korrekte Ausbildung von Fundament und Klauen wird eine gute Marschfähigkeit erreicht.
Leistungsangaben
Körpergewicht (kg) |
Vliesgewicht (kg) |
Ablammergebnis (%) |
Widerristhöhe (cm) |
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Altböcke | 70 – 80 | 3,5 | 65 – 70 | |
Jährlingsböcke | 60 – 70 | 3,0 | ||
Mutterschafe | 40 – 50 | 1,8 | 100-120 | 60-65 |
Jährlingsschafe | 30-40 | 2,0 |
Die täglichen Zunahmen liegen bei Schlachtlämmern im Bereich von 180-230 g,
das handelsübliche Lebendgewicht bei rund 30-34 kg.